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Als wir im August das Angebot bekamen, im Vatikan mitzulaufen, war der Gedanke an eine Kombi schnell entwickelt. Da Katar aber weder Ausschreibung noch Termin veröffentlicht hatte, haben wir uns den Luxor-Marathon in Ägypten ausgesucht. Wir wollten jedoch nicht mit der Linie via Kairo nach Luxor fliegen, sondern wählten die „Abenteuer“-Tour mit dem Urlaubsflieger nach Hurghada ans Rote Meer, um dann mit einem gebuchten Transfer die 300 km durch die Wüste an den Nil zu fahren. Bei der Suche nach einem Fahrer bekamen wir irgendwann die Rückmeldung, dass man im Dunkeln einen bestimmte Kontrollstelle nicht passieren könne, sondern dann dort übernachten muss. Diese Aussage konnten weder unser Hotel, der Laufveranstalter, das ägyptische Tourismusamt noch das Generalkonsulat in Hamburg bestätigen oder widerlegen. Darum buchten wir sicherheitshalber auf eine Anreise einen Tag eher um, damit wir nicht erst am Vorabend vor dem Lauf ankommen bzw. eben nicht, wenn die Straße tatsächlich nicht passierbar ist.
In Baku erzählte übrigens Rico Bogacz, dass er auch nach Luxor käme. Prima, waren wir also schon zu dritt.
Der vorverlegte Flieger ging ab Bremen, so dass wir noch mit einem Mietwagen dorthin mussten. War aber gemütliches Fahren, da um 3 Uhr morgens nicht mal auf der A1 etwas los ist. Angekommen in Hurghada trafen wir problemlos unseren Chauffeur und fuhren gen Luxor. Gegen Ende der Fahrt begann es dunkel zu werden und wir erkannten das Problem einer Nachtfahrt. Die ägyptischen Autofahrer fahren auch im Dunkeln OHNE Licht. Wenn sie ein anderes Fahrzeug bemerken, blenden sie nur kurz auf. Wir waren froh, dass wir größtenteils bei Helligkeit fahren konnten.
Unser Hotel lag direkt am Nilufer und wir gingen noch mal los, um Getränke zu kaufen. Nach ein paar hundert Metern waren wir schon am Luxor-Tempel. Genial. Wir fanden auch einen Falafel-Bäcker unseres Vertrauens, den wir jeden Abend besuchten. Noch genialer. 
Am nächsten Tag besuchten wir das Museum in Luxor, das zwar nicht so viele Exponate ausgestellt hat – mit dem Vorteil, dass der Besucher nicht mit Eindrücken überfrachtet wird. Nachmittags besichtigten wir den Karnak-Tempel. Abends gingen wir ins Veranstaltungshotel, um die Startnummern abzuholen. Dort wohnte Rico und wir aßen gemeinsam zu Abend. Rico kam aus Kairo, wohin wir noch weiterreisen wollten, und als er uns von der Lage seines dortigen Hotels Fotos zeigte, haben wir spontan unser Hotel umgebucht. Wir bekamen aus der Küche noch Brötchen fürs Marathonfrühstück, denn bei Abfahrt um 5 Uhr morgens, war in unserem Hotel die Küche noch kalt. A propos kalt: mit dem Wetter hatten wir uns etwas verpokert. Der Start war um 7 Uhr und es war mehr als erfrischend kühl. Die erste Runde habe ich mich geärgert, dass ich keine Einmalhandschuhe mitgenommen hatte, so kalt waren meine Hände.
Start und Ziel waren am Hatschepsut-Tempel. Alle Läufer über 42, 22 und 11km starteten gemeinsam. Auch eine Skaterin, die aber nach der ersten Runde ob der schlechten Straßenbeschaffenheit aufgehört hat. Zumindest habe ich sie gegen Ende der ersten Runde überholt, als sie gerade über ein schlecht asphaltiertes Stück stakste – und danach habe ich sie nicht mehr gesehen. Vom Tempel ging es vorbei am Tal der Königinnen, den Kolossen von Memnos (die einzige Attraktion, die man ohne Eintritt und Fotopass besichtigen und fotografieren kann, durch 2 Ortschaften, in denen wir lautstark angefeuert wurden, um auf dem Zuweg zum Tal der Könige nach wenigen 100 Metern zu wenden zurück Richtung Start bzw. der nächsten Runde. Die Temperaturen wurden wärmer, aber es gab auf der Strecke ausreichend Wasser und Bananen. Nachdem sich die Zahl der Marathonis von der Ankündigungstafel im Hotel (60) bei der Startnummernaholung bereits auf 40 reduziert hatte, gab es einen weiteren Schwund beim Start: 27 traten tatsächlich an. Auf einer 10,5 km-Runde verteilen die sich dann recht schnell sehr weitläufig, so dass ich größtenteils mit den Streckenposten allein unterwegs war. Größter Aufreger war ein Halbmarathon-laufender Franzose, der (trotz Pfeilen auf der Straße und Hinweisschildern auf beiden Seiten) leider den Abzweig ins Ziel verpasst hatte. Als man seine Frage an der nächsten Verpflegung nicht verstand, hatte ich die unangenehme Aufgabe, ihm mitzuteilen, dass er zum Ziel wieder umdrehen müsse. Ansonsten lief alles recht problemlos, und ich sah eine Eselabteilung mit Touristen, Bananenplantagen und weitere Felder, die im feuchten Uferstreifen des Nils gedeihten.
Nach Doris‘ Zieleinlauf fuhren wir mit unserem Taxifahrer zurück ins Hotel. Hier genossen wir noch 2 Tage den Pool auf einer Plattform im Nil und erholten uns. Dann ging es im dem Flieger nach Kairo, wo wir bei der Ankunft in unserem Hotel, sogleich der überwältigenden Ausblick von der Hotelterrasse direkt auf die Pyramiden von Gizeh hatten. Am nächsten Tag folgte dann eine Tour über das Pyramidengelände, um der Sphinx und den Pyramiden ganz nahe zu sein. Am dritten Tag besichtigten wir in Kairo das ägyptische Museum. Viele (schon fast zuviele) Exponate, so dass der Eindruck entstand, die Leitung stellt lieber alle 10 statt 3 ausgewählte Stücke aus. Man fühlte sich nach einer gewissen Zeit „erschlagen“.  Beim Verlassen des Museums zerschlug sich unser Plan, Kairo per pedes zu erkunden, da ein Sandsturm über der Stadt lag und wir kaum bis zum anderen Ende des Tahir-Platzes sehen konnten. Also zurück mit Uber nach Gizeh, noch ein letztes Mal die Lichtshow von der Hotelterrasse bewundern, bevor es um ½ 2 Uhr zum Flughafen ging, zur Weiterreise nach Rom.