Seit zehn Jahren findet in Berlin Mitte August (Datum des Mauerbaus) ein Ultramarathon statt. Die "100 Meilen Berlin" führen Läufer entlang des Mauerwegs um die ehemalige Grenze zwischen West-Berlin und Ost-Berlin bzw. Brandenburg.

In diesem Jahr waren 550 Einzelläufer, 46 2er-Staffeln, 73 4er-Staffeln und 55 10Plus-Staffeln beim Mauerweglauf gemeldet. Aus dem 100 Marathon Club waren viele Mitglieder bei der Veranstaltung – als Einzelläufer, als Staffelläufer oder als Helfer an einem der 26 Versorgungspunkte.

Die Veranstaltung zog sich für praktisch alle Beteiligte über das ganze Wochenende hin. An den Tagen vor dem Wettlauf wurden Startbeutel für die Teilnehmer und Paletten für die Verpflegungsstellen gepackt. Am Freitag fand sowohl die Startnummernausgabe in der Nähe vom Alexanderplatz statt als auch die Pastaparty und das Briefing. Am Samstag ging es um 6 Uhr für die Einzelläufer los. Später starteten die Staffeln. Nach den 30 Stunden des Wettlaufs folgte am Sonntag dann die Siegerehrung der Staffeln im Stadion und die Siegerehrung der Einzelläufer im Hotel.

Zur Freude aller Teilnehmer blieb der Himmel zumindest am Samstag bewölkt. Denn die Temperaturen kletterten auch ohne direkte Sonneneinstrahlung auf über 30 Grad. Die Luftfeuchtigkeit war ebenfalls hoch, sodass die verschwitzte Kleidung nie trocknete. Am Abend wurden die Sportler dann von zwei Regenschauern überrascht, was die Blasenbildung in den Schuhen weiter förderte. Und als dann im Dunkel der Nacht die Müdigkeit zum einzigen Begleiter einer nicht enden wollenden Strecke wurde … Für viele Teilnehmer war diese Veranstaltung eine sehr große Herausforderung - nicht nur wegen der weiten Distanz, sondern auch aufgrund des Wetters. Knapp ein Drittel der gestarteten Einzelläufer werden mit DNF in der Ergebnisliste geführt.

Nachdem ich diese Veranstaltung 2018 und 2021 auf dem Fahrrad und mit der Kamera begleitet habe, nahm ich in diesem Jahr zum ersten Mal als Läuferin teil. Da ich mich jedoch immer noch „zu klein“ für eine Distanz von 100 Meilen fühle, haben die Berlinerin Momo und ich uns die Strecke geteilt. Meine Staffelpartnerin rannte ab dem Erika-Heß-Eisstadion die ersten 73 Kilometer in gut neun Stunden. Beim Schloss Sacrow, nördlich von Potsdam, übergab sie mir den Chip und ich lief die letzten 88 Kilometer über den Süden Berlins und entlang des Teltowkanals bis nach Berlin-Mitte. Im Erika-Heß-Eisstadion drehten Momo und ich dann eine Runde und kamen zusammen ins Ziel.

In der Bildergalerie könnt ihr ein paar Aufnahmen von Vereinskameraden sehen. Die bewegten Bilder gibt es bei YouTube unter diesem Link.

Herzlichen Glückwunsch an alle Finisher und einen herzlichen Dank an alle Helfer!