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Zuerst bedanken wir uns bei den Helfern und Vertretern beim Öjendorf Marathon, die uns durch ihren Einsatz diese Marathonreise ermöglicht haben!
Mittwoch Nachmittag starten wir in Hamburg nach Athen. Dort treffen wir am Gate nach Amman auf den Franzosen Philippe, mit dem wir seinerzeit die Westafrika-Tour gemacht hatten. Er sagt, er müsste am Freitag Morgen nicht so früh zum Marathontreffpunkt (4:30 h) aufbrechen, da sein Hotel ganz in der Nähe des Startpunkts läge. Es ist das gleiche Hotel wie unsers. Prima, da können wir einiges zusammen machen. Bspw. schlägt er einen Ausflug am Samstag in die Felsenstadt Petra vor. Finden wir klasse, so dass wir nach der Landung in der jordanischen Hauptstadt Amman, mit dem Taxi einen Zwischenstopp an dem Büro der Reisebusgesellschaft einlegen, um uns die notwendigen Busfahrtkarten im Voraus zu kaufen.
Wir fahren weiter zu unserem gemeinsamen Hotel, wo wir leider erst mittags einchecken können. Also gehen wir zu den Ruinen des Herkulestempels und schlafen dort im Sitzen auf einer Bank. (Nachtflüge von West nach Ost sind scheinbar immer ermüdend, trotz Augenklappe und Nackenkissen.) Die Startnummernausgabe hat der Veranstalter in einen Park gelegt, ca. 10 km vom Startbereich entfernt, so dass wir auch diese Strecke mit dem Taxi zurücklegen müssen. Also beschließen wir jetzt die Startnummern abzuholen, damit wir abends keinen Zeitdruck haben. Gut so, denn erst mal im Hotelzimmer angekommen, übermannt uns die Müdigkeit und wir schlafen bis es dunkel ist.
Am nächsten Morgen gehen wir zu der vom Veranstalter vorgeschlagenen Zeit zum Startbereich und sehen nur die Helfer, die aufbauen. Nicht mal die Dixies sind geöffnet, so dass wir freundlicherweise die Toilette der Polizeistation nutzen dürfen. Da sie in der 4. Etage des Gebäudes liegt, werden wir von einem Polizisten mit Gewehr, Helm und Schutzweste begleitet. Wir starten kurz nach 6 Uhr, weil noch auf einen Bus mit Läufern von einem Sammelpunkt gewartet wurde. Ich laufe mit dem Deutschen Gerhard, der seit diesem Jahr für die deutsche Entwicklungshilfe in Jordanien arbeitet. Vorher war er 7 Jahre in Kairo, so dass ich mir gleich Tipps für die übernächste Reise mitgenommen habe. Auf der 5 km langen Wendepunktstrecke sind 4 Runden zu absolvieren. Wir laufen auf verkehrsfreien Straßen und die Verpflegung (Wasser, Iso, Bananen) ist bis zum letzten Läufer ausreichend vorhanden. Auch die Streckenposten sind aufmerksam bis zum Schluss: als ich Doris auf ihren letzten 4 km begleite, halte ich kurz vor dem Wendepunkt an, um Lockerungsübungen zu machen. Sofort kommt ein Helfer und fragt, ob es mir gut geht oder ob er mich zum medizinischen Versorgungszelt begleiten solle. Ich lehne dankend ab, mache noch ein paar Faxen mit den Kindern, die die gesperrte Hauptstraße zum Spielen nutzen und laufe danach mit Doris gen Ziel. Da es etwas bedeckt war und ob der frühen Startzeit, haben wir wettermäßig nicht gelitten. Der Tag davor und die folgenden war teils deutlich wärmer. Nach der Dusche und Ausspannen ging es abends in einen Bazar, wo wir Falafel mit Gemüse in der Brotrolle aßen. Darauf hatten wir uns schon seit der Buchung der Reise gefreut. In den nächsten Tagen wurden wir Stammkunden eines Falafel-Imbiss – und bekamen zur Begrüßung bereits die erste Kugel überreicht.
Am nächsten Morgen ging es wieder früh los zur Busfahrt nach Petra. Nach 4 Stunden waren wir dort und hatten dann knapp 6 Stunden Zeit, um diesen langgezogenen Bereich zu erkunden. Schon irre, was die Bewohner 300 v.Chr. dort erbaut haben. Da wir (dank der Tipps von Gerhard per email) auf Kutschen, Esel, Mulis und Kamele verzichtet haben, wanderten wir strammen Schrittes bis zum letzten Punkt des Tals, einem Aussichtspunkt mit Blick in die Wüstenlandschaft bis nach Israel. Nach der Rückkehr musste Philippe dann wieder nach Frankreich zurück, da er bis zum Marathon in Baku noch 1 ½ Tage arbeiten wollte. Wir blieben in Amman, besichtigten die größte örtliche Moschee mit Platz für bis zu 10.000 Gläubigen und fuhren mit einem öffentlichen Bus nach Jerash, wo es ebenfalls eine Ruinenstadt gibt (mit 2 Amphitheatern, einer Arena und diversen Kirchen.) Nun galt es auch für uns Abschied zu nehmen von Hotelmanager Ali, Housekeeper Salah und unserem Lieblingsfalafel-Imbiss. Wieder flogen wir über Nacht, diesmal mit einem 6-stündigen Zwischenstopp in Dubai. Wir taten es anderen gleich, legten uns auf den Boden und schliefen ein paar Stunden mit Ohrenstopfen und Augenklappen. Diesmal kamen wir deutlich erholter an unserem Zielort Baku an. Im Hotel, das Reiseorganisator Jürgen aus Franken empfohlen hatte, angekommen, trafen wir auch sofort auf Jürgen und seinen Kumpel Ron. Wir checkten kurz ein und gingen dann gemeinsam in die Innenstadt, wo am späten Nachmittag eine Stadtführung durch die Hauptstadt Aserbaidschans für uns stattfand. Am Treffpunkt waren auch unsere Clubfreunde Rico und Franz und diverse Country Club-Mitglieder. Während der Stadtführung ging es auch in ein Büchermuseum, in dem uns Franz überraschte, als er sich mit der Museumschefin munter auf russisch unterhielt. Drei Tage später sollten uns Franz‘ Russischkenntnisse unsere Anfahrt nach Yerevan retten. Nach der Stadtbesichtigung gingen wir gemeinsam essen und trafen Trevor, einen Engländer, der in Baku lebt, arbeitet und vor allem dem örtlichen Laufclub angehört, und somit für seine und unsere Laufgruppe (aus Deutschland, Frankreich, Niederlande, Ungarn, Dänemark, Großbritannien, USA, Finnland und Italien) den 1. Baku-Boulevard-Marathon veranstaltete. Am nächsten Tag ging es nachmittags los. Die Pendelstrecke war 10mal zu absolvieren und wir liefen direkt am kaspischen Meer. Bereits beim Anflug hatten wir Bohrinseln gesehen und wegen des Ostwinds rochen wir nun auch das Öl und es wurde in die Bucht getrieben, so dass es schaumig an die Ufermauern schlug. (Ich verzichtete deshalb auf ein Bad, obwohl ich Badehose und Handtuch dabei hatte.) Doris und Franz liefen den Marathon komplett zusammen; und sogar die Boxenstopps auf der öffentlichen Toilette im Untergrund wurden gemeinsam absolviert. Die meisten Läufer finishten bei Dunkelheit, so dass wir die drei Flammen (das Wahrzeichen des modernen Baku) in den verschiedensten Beleuchtungen bewundern konnten. Nach der Taxifahrt ins Hotel relaxten Doris und ich auf unserem Zimmer, denn am nächsten Morgen sollte es wieder früh weiter gehen. Leider war die Zusage des Hotelmanagers, dass wir eine Stunde vor der regulären Frühstückszeit essen könnten, nicht bis ins Restaurant gedrungen. Darum reisten wir nach tw. höchstdramatischen Auscheckszenen (denn jede Minibar musste auf Verbrauch überprüft werden, bevor man abreisen durfte) gen Flughafen. Das ausgefallene Frühstück war für Doris und mich kein Problem, hatten wir doch am Vortag Trevors Angebot angenommen und uns mit ein paar der restlichen Bananen eingedeckt. Der Taxifahrer meinte es nett und setzte uns am internationalen Terminal ab – wo wir leider feststellten, dass der Flug nach Georgien ein „Inlandsflug“ ist. Nun ist der Flughafen in Baku eher übersichtlich, so dass wir die paar hundert Meter zum anderen Terminal problemlos laufen konnten. Da der Online-Check In nicht funktionierte, gingen wir also zum Schalter. Als wir endlich an der Reihe waren, sagte die Dame, dass der Check In bei ihr gebührenpflichtig wäre. Wir könnten aber am nahegelegenen Automaten einchecken und dann ohne Warteschlange wieder zu ihr kommen. Gesagt – und versucht. Der Automat nahm zwar unsere Daten, druckte aber keine Bordkarten aus. Also wieder zum Schalter, wo die freundliche Dame gerade in die Pause ging, aber ihrem Kollegen noch sagte, dass wir schon mal angestanden hatten. Das war nett. Nun ging es durch die Sicherheitskontrolle, und da wir für Aserbaidschan zur Einreise vorab ein Visum bestellt hatten, waren wir überrascht, dass die Ausreise ganz unkompliziert verlief. Im Duty Free Shop wollten einige nun das verpasste Frühstück kompensieren, mussten jedoch feststellen, dass hier der Manat nicht angenommen wurde, sondern nur noch Euro.
Der Flug nach Tiflis war kurz und schmerzlos, die Einreise ohne Visum und ab ging es per Taxi zu einem sehr netten Hotel in der Innenstadt der georgischen Hauptstadt. Wieso eigentlich der Transit via Georgien? Wegen einem Gebietskonflikt sind Aserbaidschan und Armenien gar nicht gut aufeinander zu sprechen und eine direkte Reise von dem einen Land in das andere ist nicht möglich. Ein Stempel aus der umstrittenen Region im Reisepass wäre (lt. Reiseinfo des Auswärtigen Amts) sogar ein Grund, die Einreise zu verweigern. Doch Jürgen ist sehr findig, so dass wir nach Stadtrundgang, gemeinsamen Abendessen (außer uns, denn die Kneipe, die ihm bei seiner Teilnahme vor einigen Jahren am Kazbegi-Marathon noch jeden Wunsch von den Lippen abgelesen hatte, konnte diesmal nicht mal mit Kartoffeln dienen.  Doris und ich sind dann in ein iranisches Restaurant zwei Eingänge weiter gegangen und dort gab es sogar Pizza und Coca Cola.) A propos Kazbegi: der Däne Klaus und Jürgen nutzten die Gelegenheit, beim georgischen Fremdenverkehrsamt nachzufragen, ob die zuletzt 2015 ausgetragene Veranstaltung demnächst wieder in den Laufkalendern stehen würde. Tendenz eher nein. Nach dem Essen kauften wir Verpflegung für die ca. 6-stündige Busfahrt, welcher nur für unsere Laufgruppe gebucht war. Nach üppigem Frühstück (die Russen an den Nachbartischen starteten sogar mit Wodka) und noch einer kurzen Cola-Einkaufstour mit den restlichen Laris fuhren wir also gen armenischer Grenze. Die Ausreise aus Georgien machten wir zu Fuß mit Reisepass. Bei der  Einreise nach Armenien musste allerdings der Bus leer sein, so dass 25 „Ausländer“ mit ihrem Gepäck an den vier Schaltern alles blockierten, weil jeder Grenzer erst mal fragte, in welchem Hotel wir wohnten und was der Grund für unsere Reise wäre. Währenddessen wurden die Inländer tw. durchgewunken, die auf Einkaufswagen Windschutzscheiben(!) und Motorhauben(!) durch die Klappsperren transportierten. Es wurden auch 48-Zoll-Monitore als Transportgüter gesichtet. Nachdem nun alle Grenzer begriffen hatten, dass hier eine internationale Läufergruppe zum Yerevan-Marathon nach Armenien einreisen wollte, ging es etwas flotter, wir hievten das Gepäck wieder in unseren Reisebus und nutzten die sanitären Anlagen. Die Fahrt ging weiter, wir sahen Werbeschilder mit unglaublich günstigen Flugreiseangeboten, Militärkolonnen mit Panzern und Haubitzen und die armenische Berglandschaft, nahe der Hauptstadt Yerevan, dann sogar den biblischen Berg Ararat. Je näher wir der Innenstadt kamen, desto nervöser wurde Jürgen, denn die beiden Busfahrer hatten kein Navi (trotz Hinweis in der Bestellung). Und nun retteten Franz und Rico unsere Anreise zum Hotel. Rico hatte einen Ländergruppe-3-Datentarif gebucht und konnte somit online auf seinem Tablet navigieren und Franz übersetzte seine Hinweise ins Russische für die beiden Busfahrer. Puh, das war knapp, denn so blieb es bei nur einem U-Turn auf einer belebten Kreuzung statt einer Odyssee. Nach dem Bezug der Zimmer im Hotel gingen wir zur Startnummernausgabe in ein Hotel nahe des morgigen Starts. Hier gab es 2 14-jährige Welcome-Managerinnen, die uns auf englisch begrüßten und zum entsprechenden Tisch schickten. Die T-Shirts sollte es erst am Lauftag geben. Da die Pastaparty erst abends stattfand, gingen wir noch durch die Innenstadt an teils sehr eindrucksvollen Gebäuden vorbei. Bei der Pastaparty trafen wir auch unsere niederländischen Lauffreunde, die direkt im Hotel wohnten und nur für diesen Lauf angereist waren. Zu unserer großen Freude trafen wir auch Andrej aus Moskau, der 2011 unseren persönlichen Moskau-Marathon veranstaltet hatte. Insgesamt war es sehr international, da wollten wohl viele die Chance, am 1. Yerevan-Marathon teilzunehmen, nicht verpassen. Von dem Konzept, den bestehenden Halbmarathon auf Marathon aufzubohren, hatte Jürgen den armenischen Veranstalter bei mehreren Treffen und email-Verkehren überzeugt. Morgens gab es ein vorgezogenes Frühstück im Hotel mit sehr leckerem gesüßten Tee und Kuchenteilchen. Doris und Franz liefen wieder komplett zusammen und Franz war überrascht, von der sehr guten Zielzeit. Da mussten sie sich wegen Cut-Off überhaupt keine Gedanken  machen. Ich lief bis zum Halbmarathon mit Jaap (aus NL) hinter dem 4-Stunden-Zugläufer her, dann musste Jaap abreißen lassen. Ich schaffte es, bis zum Ziel dran zu bleiben. Zwischenzeitlich hatten sich der Zugläufer und die 2. Frau gewundert, dass ihnen so viel internationals zuwinkten, bis wir sie aufklärten, dass die uns meinten und wir alle zum sog. Countrymarathonclub gehören. Nach einer 1-stündigen Ausruhphase auf der Rasenfläche hinter der Bühne und vor dem armenischen Außenministerium kamen dann Doris und Franz ins Ziel und wir wanderten zurück ins Hotel, während Franz mit einem weiteren Deutschen die erste Hopfenkaltschale verhaftete. Auf der Strecke gabs übrigens Cola satt (beim dem Namensgeber 1. Yerevan Coca Cola-Marathon wohl auch standesgemäß), dafür war man im Ziel sparsam, denn da gab es nur Wasser. Nachmittags ging es per Bus auf Stadtbesichtigung zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten (zumindest aus Sicht des Stadtführers) und an einige Punkten fragten wir uns, ob es wohl sehr unhöflich wäre, wenn wir diesmal nicht aussteigen würden. Zum Finale wurden wir vor einem Restaurant abgesetzt, das wohl Kult sein soll, allerdings war der Kellner maximal genervt und unfreundlich. Er forderte unseren „Boss“ Jürgen mehrfach auf, dass wir leiser sein sollten, weil er sonst unsere Bestellungen nicht verstehen (!!!) könnte. Die Krönung folgte bei der Abrechnung, als er für 6 Tische 5 Rechnungen brachte und das Bier teilweise auf einer Extrarechnung stand. Besonders spannend, weil die Speisen nicht in römischen Buchstaben, sondern in „gemalten armenischen“ – und weil noch 10% Steuern zu den Preisen der Speisekarte dazukamen. Jeder rechnete sich also seinen eigenen Rechnungsbetrag aus und legte es auf einen Haufen und alle Rechnungen wurden von uns (der Kellner hatte sich nämlich verpieselt) addiert. Nach mehreren Versuchen (und ca. 30 Minuten später) hatten wir tatsächlich den Betrag zusammen und plötzlich erschien der Kellner wieder, um das Geld einzusammeln. Wäre es nicht so peinlich, hätte man es für eine Komödie halten können. Zurück im Hotel packten wir Koffer, denn das Taxi war für 2 Uhr(!) bestellt. Wenigstens waren die Straßen schön leer. Mit Rico, Giuseppe und Klaus sollten wir über Warschau an unsere Zielorte fliegen. Leider war in Warschau Nebel, so dass wir nach Danzig umgeleitet wurden. Und nun spielte sich die nächste Komödie ab, die teilweise einem Melodram gleichkam. 180 Passagiere stürmen auf das Büro der polnischen Fluggesellschaft ein, in dem 2 Damen versuchen, allen Reisezielen gerecht zu werden. In diesem Moment lernen Rico und ich, was armenisch anstehen bedeutet und wieviele Großfamilien offens. in unserer Maschine reisten. Denn immer wieder kommen Leute nach vorn in die Schlange, weil der dort Wartende schließlich ein „Familienmitglied“ ist. Na ja, irgendwann kamen wir auch dran, wurden am Nachmittag über Frankfurt nach Hamburg umgebucht und bekamen Verzehrgutscheine. So kamen wir abends (statt mittags) nach Hause – die Länderpunkte 71 bis 73 im Gepäck.
Doris und Mario