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Glücklicherweise hat der Veranstalter des aktuell einzigen Marathonlaufs in Bosnien-Herzegowina sein Konzept geändert. Zu Beginn wurde die Richtung dieses Punkt-zu-Punkt-Laufs jährlich geändert. So wurde einmal an der Gedenkbüste des jugoslawischen Schriftstellers Branka Copics auf dem Berg gestartet und in die nordbosnische Stadt Novi Grad an der Grenze zu Kroatien gelaufen und im folgenden Jahr entgegengesetzt.
Bergab hatte man somit nur ca. 460 Höhenmeter zu bewältigen, bergauf 200 HM mehr.
Bei der ersten Kontaktaufnahme mit diesem Lauf hatten mich die relativ langsamen Siegerzeiten irritiert. Auf Nachfrage teilte mir ein deutscher Teilnehmer seinerzeit mit, dass es sehr warm war und es in der zweiten Hälfte fast nur bergauf ging. Vor zwei Jahren wurde dann entschieden, nur noch in Richtung Stadt zu laufen.
Davon haben wir dieses Jahr profitiert. So war auch die finish-line-Party mit reichlich Getränken und ein bisschen Publikum viel angenehmer. Und niemand musste auf den Bus für die Rückfahrt im Zielbereich warten. A propos Getränke: die waren spätestens im Zielbereich dringend erforderlich, denn wir hatten 28° C und 76% Luftfeuchtigkeit. Zwischendurch gab es von vielen freundlichen Helfern regelmäßig Getränke (dankenswerterweise sogar Cola), Obst und Schokolade angeboten, tw. sogar aus einem Servicefahrzeug. Wobei das Highlight frisch in Becher abgefülltes Bergwasser war, mit dem Doris und ich uns herrlich erfrischen konnten: wohl dem, der seinen Schwamm dabei hatte.
Auf der Anreise trafen wir wie vereinbart Jürgen Kuhlmey am Flughafen Düsseldorf zur gemeinsamen Weiterflug nach Zagreb. Dort den Mietwagen abgeholt und weiter bis zum Grenzfluß zwischen Kroatien und Bosnien-Herzegowina. Der Wagen blieb in Kroatien und wir passieren die Grenze zu Fuß weiter nach Novi Grad in Bosnien. Nach dem Einchecken im Hotel ging es am Samstagabend gleich weiter in eine Schulkantine, wo die Startnummernausgabe mit Pasta Party und Freigetränken stattfand. Hier trafen wir bereits alle Country Club Mitglieder und viele weitere Läufer, u.a. Drago Boroja, den Präsidenten des serbischen Klub 100 Maratona. Mit ihm sollte ich am nächsten Tag einige Kilometer zusammenlaufen. Dragos erste Frage war übrigens, wie es denn Horst Preisler ginge. 
Am Sonntagmorgen bekamen wir ohne Diskussion bereits um 7 Uhr unser Frühstück, sogar Eierpfannkuchen mit Käse gab‘s. Nur der türkische Kaffee traf nicht ganz unseren Geschmack. (Am Montag wählten wir dann schwarzen Tee.)
Dann ging es zum Treffpunkt der Busabfahrt, wo noch schnell einige Fotos geschossen wurden.Mit dem Bus zum Startort fuhren fast alle 50 Marathonis gemeinsam. Teilweise auf sehr schmalen Straßen und sehr ländlich. Auf dem Berg war bereits der Startbogen aufgebaut und die Zeitnehmer erwarteten uns, so dass der Startschuss nach den letzten Vorbereitungen pünktlich um 10 Uhr abgegeben wurde. Der einzige Vorteil der Auf und Abs war, dass diese zu Beginn des Rennens kamen, als es noch „etwas“ kühler war. Später wurde es teils drückend schwül. Während des Laufs traf ich wie berichtet Drago wieder und machte noch weitere „Leidens“-Bekanntschaften. Ein jüngerer Läufer berichtete, dass es 3 Jahre zuvor so unerträglich war, dass er sich in einen Bach neben der Strecke stellte, um seine Füße und Beine zu kühlen. Ich erzählte, von meinem Wunsch seinerzeit in Griechenland mich im Meer etwas abzukühlen. Als er begriff, dass ich vom Spartathlon sprach, gab er mir die Hand und gratulierte. Danach zeigte er mir die Gänsehaut auf seinem Arm, so ergriffen war er. Tja, auch so kann man die Zeit rumbekommen. Doris und Jürgen liefen lange Zeit zusammen, aber da Jürgen noch eine Ziel-60-Zeit anstrebte, nahm er zum Ende etwas Tempo raus. Nach dem jeweiligen Finish versorgte man sich mit kühlen Getränken und wartete auf die nächsten Finisher. Als alle Läufer das Rennen beendet hatten, zogen wir in unser Hotel, denn dort spendierte der Organisator noch eine leckere serbische Bohnensuppe. Perfekt!
Abends im Hotel hatten wir endlich das Rätsel um den Wifi-Zugang zum Hotelnetz gelöst und schauten uns den Tatort aus Münster an. Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns von den Dresdner Lauftrollen und den Engländern – die wir allerdings am Flughafen schon wieder trafen. Die Finnen waren wieder sehr viel früher aufgebrochen, denn nach Helsinki dauert es nun mal entsprechend länger. A propos Finnland: bei 5,5 Mio Einwohnern 295 Mitglieder im 100 Marathon Club Finland. Respekt!


Das war unser Bericht von Länderpunkt No. 69, dem drittletzten in Europa. Doris & Mario