6 Wochen vor dem Lauftermin wird der Boa Vista Marathon das dritte Mal hintereinander vom Veranstalter abgesagt – auf instagram. Auf der Homepage erfolgt die Absage erst ca. 10. Tage später. Am gleichen Abend meldet sich Peter Maier aus Dresden und fragt, ob wir nicht eine eigenen Lauf organisieren wollen, schließlich hätte er 2 Wochen Jahresurlaub mit seiner Frau dort gebucht. So war sie geboren, die Idee vom Quick&Dirty selfmade-Marathon auf Boa Vista. Jetzt wurde also Teilnehmer akquiriert, was erschwert wurde, weil es keine Teilnehmerliste des Veranstalters gab. Außerdem war eine Strecke zu finden, die man ohne Autoverkehr und mit max. einem Helfer, der die Runden zählt und  die Eigenverpflegung bewacht, denn auf der 42 km lange Originalstrecke war uns das Risiko des Verlaufens zu groß.
Nachdem in der letzten Woche vor dem Termin auch der zehnte Anmelder gefunden war, so dass neben der Zählerbarkeit für unseren Club auch die für Country Club (5 Finisher) und Marathon Globetrotters (10 Finisher) gegeben war.
Start und Ziel der Strecke war an der Zufahrt zu unserem Hotel geplant und zur exakten Vermessung hatte ich Arnes Messrad im Gepäck.
Nach dem Kaltenkirchen-Marathon ging es nachts nach Hannover, um am frühen Montagmorgen mit TUI auf die kapverdische Insel Boa Vista zu fliegen. Dort angekommen, ging es vom dem ganz niedlichen kleinen Flughafen zum Hotel und wir erlebten sommerliche 20°C. Am nächsten Morgen lief ich die erste Testrunde, um mit GPS die Länge vorzuerkunden. Nachmittags ging ich mit dem Messrad los und mit 16 Runden hätten wir die erforderliche Marathondistanz. Leider spielte die Hoteldirektion nicht mit, die uns weder Tisch noch Stühle für die Helfer und Verpflegung leihen wollten. Es ging sogar soweit, dass das Hotelmanagement explizit darauf hingewiesen hat, nicht mit unserem Lauf in Verbindung gebracht zu werden.
Mit diesem Eindruck gingen wir mit unseren ungarischen Lauffreunden auf Inselrundfahrt … und trafen zum Abschluss Jörg in der Inselhauptstadt Sal Rei, wo dieser wohnte. Er fragte daraufhin seinen Hotelbesitzer und der hatte überhaupt kein Problem damit, sondern bot uns seine Terrasse an. Also disponierten wir um, liefen die Strecke am Donnerstag mit GPS-Uhren ab und vermaßen die Strecke am Freitag mit dem Messrad. 21 Runden sollten reichen mit Start auf der Hotelterrasse und Wendepunkt an einer Strandbar. Danach markierten wir die Strecke zwischen den Gebäuden und durch die Sandlandschaft .
Am Samstagmorgen trafen wir uns um kurz vor 7 Uhr für die Startbesprechung und Gruppenfotos. Die Rundenzählung und Zeitnahme machte Peter Frau Birgit, am Wendepunkt führte Franz‘ Bruder Leo, den wir ja schon aus dem Oman kannten, das Protokoll. Es war, im Gegensatz zu allen anderen Tagen, kein Sonnentag, sondern leicht bewölkt. Gut so, waren die Temperaturen morgens mit 20° C noch erträglich, waren die ca. 28°C zur Mittagszeit doch schon eine Herausforderung. Die 5 Liter-Wassergalonen zum Abkühlen erfüllten also doch noch ihren Zweck, damit sie die langsameren Läufer erfrischen konnten. Jörg lief eine sub 4 und wurde damit unangefochten Sieger. Durch die 2,1 km-kurze Wendepunktstrecke gab es natürlich viele Begegnungen, so dass  oft gegrüßt und gelächelt wurde oder ein paar aufmunternde Wort gewechselt wurden. Mit den wenigen autofahrenden Besuchern der Strandbar oder den Anwohnern hatten wir keine Probleme und zwischendurch fragten zwei Spaziergänger, was wir hier laufen, denn der Boa Vista-Marathon wäre doch abgesagt. Worauf wir mit einem „Genau. Deshalb laufen wir hier!“ antworteten.
Franz sammelte mit Leo auf seiner letzten Runde die Streckenmarkierungen ein, so dass mit dem letzten Läufer die Strecke schon wieder aufgeräumt war. Alle finishten und direkt nach dem Zieleinlauf gab es die Medaille und die Soforturkunde. Als die letztens Fotos gemacht sind und der Müll entsorgt ist, geht es mit dem Taxi zurück ins Hotel. Beim Abendessen in unserem Hotel trafen wir neben den beiden Amerikanern auch unsere nigerianische Lauffreundin. Am Sonntag nachmittag trafen wir am Strand nochmal Franz und Leo und tranken eine Cola in einer Strandbar. Am Montag ging es mit einem kurzen Zwischenstopp auf der Nachbarinsel Sal zurück nach Hannover und nach 8 Tagen waren wir wieder zu Hause. Der Boa Vista Quick&Dirty-Marathon war erfolgreich absolviert und wir hatten die Länderpunkte 92 (Doris ) und 93 (Mario) im Gepäck.

Kommentare

Submitted bymaralöpare on Mi., 08.02.2023 - 13:13

Hallo Mario und Doris,
Ihr habt es mal wieder geschafft: Es sind wirklich schöne Fotos von dieser spannenden Laufreise! Gratuliere zum Finish und zu den Länderpunkten!
Viele Grüße
Gunla