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Erstaunt war ich vor einiger Zeit, als Z-Adventures.org mal wieder eine mehrtägige Traumreise für Marathonis nun nach Süd-Afrika anbot – für einen Preis, den andere allein für eine Reise zum New York-Marathon zahlen. Vor 2 Jahre führte eine Flugreise um den Globus: mit 7 Marathons in 7 Kontinenten in 7 Tagen, aus denen wegen schlechten Wetters dann 12 Tage wurden. Vor einem Jahr  organisierte der Veranstalter  auf einer 7-tägigen Kreuzfahrt 6 Marathons in 6 Ländern. Mich interessierte diese Reise nach Süd-Afrika besonders, da ich die meisten dieser Ländern schon früher geschäftlich besucht und später im Rahmen einer Pilotenreise mit eindrucksvollen Erlebnissen überflogen hatte.

Schon gleich zu Beginn der Abenteuer-Reise wurde es für mich spannend. Ich war mit Air France in Johannisburg gelandet und wollte noch schnell mit der U-Bahn in das Stadtzentrum. Beim Fahrkartenkauf wurde mir jedoch meine Brieftasche mit etwas Bargeld, Ausweis, Führerschein und Kreditkarten gestohlen. Bei der Polizei meinte man, die Brieftasche sei nicht „geraubt“, sondern nur abhanden gekommen. Mein eigentliches Bargeld hatte ich zum Glück im Koffer versteckt. Beim späteren Empfangs-Dinner für die Reiseteilnehmer aus aller Herren Länder traf  ich verschiedene Freunde wieder, die schon auf vorherigen Reisen dabei waren,  besonders  auch Mitglieder des Marathon-Länder-Clubs, dessen Mitglieder versuchen, in möglichst vielen Länden einen Marathon gelaufen zu sein.

Am nächsten Morrgen in der Frühe um 5 Uhr ging es dann für die 25 Marathonis mit dem Bus Richtung Lesotho. Der  1. Marathon, der Ladybrand-Border-Marathon sollte noch in Südafrika einige km vor der Grenze nach Lesotho in Ladybrand sein. Wir hielten in einem ausgedehnten Freizeitpark mit einem netten Ausflugs-Restaurant, wo wir unseren Verpflegungsstand aufbauen konnten.  Wir hatten neben dem Organisator Ziyad noch 2 Organisatoren, die für die Hotels und den Transport zu den einzelnen Marathon- Ländern zuständig waren, sowie einen erfahrenen Mannschafts-Sportbetreuer, der auch gleichzeitig Ultraläufer war. Einige von uns hatten auf den Marathon in Süd-Afrika verzichtet, da wir schon den 56 km langen Two-Oceans, sowie den 78 km Comrades in diesem Land gelaufen waren. Der Marathon in dem Freizeitpark bestand aus einer Runde von 2,1 km, die 20 mal zu durchlaufen war. Wie manche so schön sagen: Teichwiesen-Niveau. Damit keiner sich bei den Runden “verzählte“, war ein GPS mit Streckenaufzeichnung vorgeschrieben. Fast jedes Handy kann heute so etwas mit der entsprechenden App. Kontrolliert wurde vor und nach dem Lauf. So hatte man jederzeit auch eine Kontrolle über die zurückgelegte Strecke und benötigte Zeit. Nach dem Marathon gab es noch einen kleinen Imbiss imRestaurant, bevor es wieder mit dem Bus weiter nach Lesotho  ging. Schon bald hinter der Grenze kamen wir nach Masura, wo auch unser Hotel war.

Um 7 Uhr war der Start des 2. Marathon, des Maseru-Bridge-Marathon. Die Runden waren wie üblich, jedoch auf wenig befahrenen Strassen im Regierungsviertel. Der Verpflegungsstand war schon vorab aufgebaut, so dass wir in der Nähe des Hotels pünktlich starten konnten. Zum Austreten sollte man den GPS stoppen und bei der Rückkehr wieder  einschalten, um keinen Zeitverlust zu erleiden. Selbst habe ich jedoch den GPS weiter laufen lassen und die letzte Runde entsprechend der GPS-Anzeige verkürzt. Einige mussten jedoch noch eine Extra-Strecke laufen, bis der GPS die volle Marathon-Strecke anzeigte. Auch einige einheimische Läufer liefen Teilstrecken mit und aufgefahrene Soldaten jubelten uns teilweise immer wieder zu. Nach dem Marathon und einem kurzen Mittagessen ging es dann wieder ca. 500 km weiter durch südafrikanische Landen bis in die Nähe der Grenze zu Zwaziland. Mal wieder eine kurze Nacht, denn wir wollten kurz nach Öffnung der Grenze in das nächste Land einreisen. Kaffe mussten wir in unseren Zimmern selber zubereiten, das Frrühstück gab es dann in einer Box im Bus.

Der 3. Marathon, der Sand-River-Marathon fand gleich hinter der Grenze zu Zwaziland statt. Eigentlich sollte es ein Berglauf sein, jedoch die Strecke war wegen des Geröll zu schwierig zu laufen. So wichen wir auf die alternative Nebenstrecke aus, auch mit Steigungen, jedoch nicht ganz so schlimm. Eine schöne Aussicht auf die nahegelegenen Berge entschädigte uns. Nach dem Lauf ging es dann gleich wieder mit dem Bus weiter über mehrere Stunden zurück zu unserem Hotel in Johannesburg.

Der nächste Tag war zur Entspannung. Wir flogen „nur“ nach Livingstone in Sambia zu einem nächsten Hotel/Lodge. Für die Einreise brauchten wir ein „multiples“ Visum, welches ich durch einen Visa-Service in Hamburg vorab besorgen konnte. Auch für Zimbabwe brauchten wir ein Visum, welches man auch an der Grenze erwerben konnte. Jedes Visum brauchte eine Seite meines Reisepasses. Mit den stempeln der anderen Länder wurden dann insgesamt 6 Seiten meines Reisepasses „verbraucht“. Zum Ausklang des Tages gab es für uns Marathonis eine Schifffahrt auf dem Sambesi-Fluss mit dem dort berühmten Sonnenuntergang oder Sundowner.

Zum 4. Marathon, dem Hwange-Marathonin Zimbabwe ging es am nächsten Tag mal wieder in aller Frühe nach einem provisorischen Frühstück mit einem Klein-Bus. Durch die vielen Marathons in einer Woche kann ich mich an diesen Marathon nicht mehr erinnern, jedoch an die  anschließende Busfahrt und Überschreitung der nächsten Grenze nach Botswana. So liefen wir sozusagen an diesem Tag zwischen den 2 Grenzüberschreitungen einen Marathon in Zimbabwe. Auch an die Anfahrt zur nächsten Lodge kann ich mich noch sehr gut erinnern. Die besuchte Lodge lag seitab der Strasse. Die gewählte Zufahrt zwischen  Bäumen hatte plötzlich ein tiefes Loch. Mit der Kraft des Motors unterstützt durch uns Läufer kam der Bus schließlich wieder frei.Selbst war ich etwas vorgelaufen, um den Zustand der weiteren Strecke zu erkunden. Bei der Rückkehr erhielt ich eine schwere Abmahmung, da dies ein Löwenreservat war und ein Angriff  durch wilde Tiere jederzeit möglich sei. Jedoch hatten die Löwen schon gespeist und ich kam mit der Abmahnung heil davon. Die Lodge bestand wieder aus kleinen Holzhäusern mit jeweil einem Wohn/Schlaf-Zimmer + Bad.

Der Start zu unserem 5. Marathon, dem Chobe-Marathon war heute erst nach dem Frühstück um 7 Uhr. Zunäch durften wir wegen der wilden Tiere nur auf dem mit einem Elektro-Zaun umgebenen Lodge-Gelände starten. Es war recht mühsam, da die Pfade wenig ausgetreten und zum Teil ganz schöne Steigungen hatten. Bei Tagesanbruch konnten wir dann auf den Zufahrtsweg ausweichen. Als ein Läufer dann versuchte, auch auf der wenig befahrenen Strasse zu laufen, hielt gleich ein Autofahrer an, bat ihn einzusteigen und brachte ihn zurück zur Lodge, da dies ein Wildreservat sei und nur Autofahrer hindurchfahren dürften. Es blieb eine verkürzte Strecke auf dem Zufahrtsweg, so dass heute die langweiligste Strecke zu laufen war. Nach dem Lauf ging es  nach einem kurzen Imbiss mit dem Bus wieder weiter zunächst durch dieses Naturschutz-Reservat. Strassenschilder warnten vor Elefanten. Eine ausgewachsene Giraffe zeigte sich uns später in voller Schönheit beim Kreuzen der Strasse - für ein Foto war leider die Zeit zu kurz. Nach erneutem Stempeln an der Grenze zu Namibia erreichten wir schliesslich bei Dunkelheit unsere Lodge am Sambesi-Fluss. Es waren wieder einzelne Holzhäuser inmitten eines ausgedehnten umzäunten Parks.

Um 4 Uhr in der Frühe war bereits der Start zum 6. Marathon, dem Impalila Island-Marathon, benannt nach der Insel im Sambesi-Fluss, die der Lodge gegenüber lag. Nach einigen Runden bei Dunkelheit im Park und Öffnung des Eingangstores hatten wir wieder unseren Auslauf auf den staubigen Schotterstrecke vor der Lodge die bis zur Hauptstrasse mehrmals zu laufen war. Am Ende der Strasse war ein Einheimischen-Dorf, welches noch aus vergangenen Zeiten zu stammen schien, jedoch noch ganz normal bewohnt war. Vom Sambesi-Fluss sahen wir wegen des ausgedehnten Ufers nur sehr wenig. Erst nach dem Zieleinlauf konnten wir uns auf der sehr schönen Terasse direkt am Sambi bei einem leckeren Imbiss wieder entspannen, bevor es weiter zurück zu unserer Lodge in Livingston/Sambia ging. Ein Buffet für das Abendessen war schon bereitet. Unsere Zimmer kannten wir, so dass wir schon bald in die Betten fielen um für unseren nächsten und letzten Start bereits um 4 Uhr in der Frühe fitt zu sein.

Unser 7. Marathon, der Zambesi-Waterfront-Marathon war nicht direkt am Zambesi, jedoch sollten wir nach dem Marathon den Zambesi mit den eindrucksvollen Viktoria-Fällen besuchen.

Die Lodge kannten wir schon, jedoch noch nicht die verschlungenen Wege in  dem bei Dunkelheit noch verschlossenen Park. Erstaunt waren wir auch über die Größe dieses Parkes und die verschiedenen Wohnanlagen für Gäste.Auch ein Pool mit geheiztem Wasser lag an unserer Marathon-Strecke. Nach dem Morgengrauen setzten wir unseren Lauf auf der Strasse fort. Es war mal wieder eine 2 km Runde zwischen 2 Hauptstrassen, wobei die Verpflegungsstation nach wie vor bei der Lodge war. Nach dem Zieldurchlauf war ich inzwischen in meinem 81. Land Marathon gelaufen. Klaus belief heute sein 138. Land und war damit der Mensch mit Marathons in den meisten Ländern der Welt . Es war Eile angesagt, nicht wegen einer anschließenden Busfahrt, sondern wir wollten noch zu  den bekannten Viktoria-Wasserfällen und zu einem Abschiedsessen in einem bekannten Restaurant in Livingstone.

Die Viktoria-Fälle kannte ich schon von einer früheren Piloten-Reise nach Sambia. Wir erhielten damals eine Sondergenehmigung, die Fälle in der Frühe zu überfliegen. Jedoch die Fälle von der genüberliegenden Felswand zu bewundern, war noch eindrucksvoller. Auf verschiedenen Pfaden konnte man die Fälle aus unterschiedlichen Höhen bewundern. Auch bot sich eine spektakuläre Sicht von der Brücke, die das Sambesi-Tal überspannt, und von der man auch bungee Jumping machen kann – jedoch nichts für mich. Stattdessen  hatten damals meine Frau und ich an einer Wildwasser-Tour teilgenommen und konnten so die vielen Stromschnellen hautnah erleben mit Namen wie „The Terminator“, „Washing Mashine“oder  „Devils Toilet“.   Am Abend waren wir dann alle gemeinsam zum Abschieds-Abendessen gefahren. Selbst hatte ich mir eine Pizza gewählt und zwar mit Krokodilfleisch. Das Krokodil schmeckte wie herbes Hühnerfleisch. Jedoch hat mich dann das Krokodil dann doch noch „gebissen“. Denn 2 Tage nach unserer Traumreise nach Süd-Afrika bekam ich einen Durchfall, wie ich ihn bisher nur von dem Luxor-Marathon an meinem 60. Geburtstag kannte. (Ich hatte Wasser aus der Wasserleitung getrunken, was dort nicht einmal die Einheimischen machen.) Am nächsten Morgen flogen wir zurück nach Johannisburg und von dort ein jeder in sein Heimatland. Eine unvergessliche Reise fand ihren Abschluss. Jedoch soll dies noch nicht das Ende aller Traumreisen gewesen sein, denn der Veranstalter plant im kommenden April eine Marathon-Reise mit 6 Marathons in 6 mittel-amerikanischen Ländern. Mal sehen, ob ich dann immer noch so fitt bin, da ich dann mein nächstes Jahrzehnt erreich habe. Jedoch Alter schützt vor Torheit nicht und ganz besondern nicht bei mir.