Kürzlich erreichte die Redaktion folgender lesenswerter Bericht von Sven Peemöller:

„Durch die Städte-Partnerschaft von Hamburg und Chicago gibt es auch eine Partnerschaft der „Marathonis“. Es gibt quasi eine Art Schüleraustausch unter „Marathonis“. Als Marathonläufer kann man dann bis zu 6 Nächte kostenlos bei einer Gastfamilie in Chicago wohnen. Dieses kann man selbstverständlich auch gerne Marathonis aus Chicago zum Hamburg - Marathon anbieten, super Idee.
Der Flug von Berlin nach Chicago kostet ca. 350,- €, dazu kommt dann nur noch die Startgebühr.
Wir hatten das große Los gezogen, durften direkt in Chicago im 24. Stock mit freien Blick auf den Michigansee wohnen.
Vor dem Lauf haben sich die Mitreisenden dieser Gruppe, unter anderem Gabriele und Achim Eisele, an zwei Tagen getroffen. Am ersten Abend starteten wir in einer Cocktail - Bar und gingen hinterher essen. Am zweiten Tag trafen wir uns mit den Gastfamilien nochmals zum Essen. Am Montag nach dem Marathon war dann noch eine Bootstour organisiert, da wir schon am Montag Morgen weiter nach New York geflogen sind, konnten wir dieses Angebot leider nicht wahrnehmen.

Ich wollte diesen Marathon bewusst langsam laufen, den Lauf genießen, Fotos machen und mir dabei die schöne Stadt ansehen. Bei einer disziplinierteren Getränkeauswahl ohne längeren Pausen und weniger Sightseeingtour mit Fotos wäre wohl tatsächlich eine realistische 03:05 bis 03:07 drinnen gewesen. So wurde daraus immerhin noch eine 03:12 und ich hatte eine Menge Spaß auf der Strecke. Der Marathon begann schon um 07:30 Uhr, dies hatte den Vorteil, dass man ab 12:00 Uhr mit seiner Frau shoppen gehen konnte. Wir haben es aber vorgezogen bis 15:00 Uhr auf der perfekten Race - Party bei traumhaften Wetter zu verweilen. Es spielte eine geniale Band mit 7 absolut genialen Sänger/innen. Es gab reichlich Getränke - und Essens - Stände, das war ein absolut super organisiertes Volksfest.

Da ich in Block A starten durfte ( ich habe mich aber ganz hinten eingereiht), wurde ich anfangs mitgezogen. Nach einigen Fotos auf der Strecke hatte Christoph ( Ansprechpartner und Organisator aus Chicago ) mir bei Meile 9 meine bestellten " extra Kohlenhydrate " bereitgestellt. Nach dem Genuss und einem Plausch ging es dann weiter. Es gab tatsächlich noch zwei weitere mitdenkende Zuschauer mit " extra Kohlenhydrate - Ständen " an der Strecke. An dieser Stelle nochmals vielen Dank. Bis ca. km 30 war die Strecke sehr schön, danach war sie nur noch normal. Es gab einige sehr gute Bands, Polizisten mit Holzgewehren, Gays und vieles mehr.

Das Wichtigste : Elvis lebt !!!!

Die Stadt Chicago ist ein Traum, sehr viele Sehenswürdigkeiten, sehr sauber, die Menschen sind durch die Bank weg sehr, sehr freundlich und immer hilfsbereit. Chicago kann ich jedem empfehlen.
Danach sind wir noch nach New York weiter geflogen, ich hatte noch versucht über den 100 Marathon Club USA einen kleinen Marathon in der Nähe ausfindig zu machen, leider vergeblich. Ich bin dann aber noch eine Unterdistanz (einen Halbmarathon) von Brooklyn über die Brooklyn Bridge nach New York und über die Manhattan Bridge zurück nach Brooklyn gelaufen.
New York ist das komplette Gegenteil von Chicago, laut, dreckig, teuer und total überfüllt. Selbst um 23:00 Uhr sind die Straßen und Fußwege total überfüllt. Aber es ist halt New York, auch mit vielen tollen Sehenswürdigkeiten. Insgesamt hatten wir für wenig Geld zwei tolle Wochen in Amerika, wo wir ohne dieses tolle Angebot des " Marathoni - Austausche - Programmes " wohl niemals hin geflogen wären.

Für nächstes Jahr werden wir uns auf jeden Fall auch als Gastfamilie anbieten. Vielleicht gibt es so ein Austauschprogramm ja noch in anderen Städten.

Anbei einige Bilder.

Gruß Sven“

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