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Ein Denkmal von Mutter Teresa empfängt uns am Flughafen von Tirana, der albanischen Hauptstadt.
Die Übernahme des Mietwagens klappte problemlos, doch leider hatte sich ein schwerer LKW-Unfall auf der direkten Verbindung zw. Flughafen und der Küstenstadt Durres ereignet, so dass unsere Fahrt statt normal 45 Minuten nun 3 Stunden dauerte.
Wir kamen glücklicherweise noch bei Tageslicht an und trafen im Strandhotel (in dem sich die meisten Läufer eingebucht hatten) sofort auf die ersten Mitläufer.
Nach dem Einchecken teilten wir uns auf: zu viert kundschafteten wir eine Wendepunktstrecke direkt an der Promenade aus, die danach vermessen und markiert wurde. Die andere Gruppe kaufte die Laufverpflegung (Cola, Obst, Salzbrezeln) ein.

Strecke auskundschaften. Verpflegung einkaufen. Warum das?
Die Antwort lautet: "Es kam, wie es kommen musste!" Im August hatte uns ein italienisches Clubmitglied berichtet, dass ein Joint Venture aus Italienern und Albanern im November den ersten Via Egnatia-Marathon mit Start in der albanischen Stadt Durres (gelegen an der Adria) durchführen wird. Also haben sich auch diverse Country Club-Mitglieder angemeldet, da der erste Tirana-Marathon 2012 (nach Durchlauf der ersten Halbmarathonrunde) im Nirgendwo geendet haben soll und es sonst keine weiteren bekannten Marathonläufe in Albanien gibt.
Ende Oktober verschoben die italienischen Organisatoren den Termin um ein Jahr nach 2016 mit der Begründung, dass die albanische Seite Zusagen nicht erfüllt hätte. Das Angebot, dass die Läufer die schon bezahlt haben, ihr Startrecht dann im nächsten Jahr wahrnehmen könnten, half uns nicht wirklich weiter, schließlich hatten wir "Ausländer" bereits unsere Flüge gebucht und wie meistens, nicht stornierbar.

Also stimmten wir uns innerhalb des Country Clubs ab, selbst einen Lauf in Durres zum genannten Termin auszuschreiben und auch zu veranstalten. Die Federführung übernahm Jürgen aus Bamberg. Er verfasste die englischsprachige Ausschreibung, kreierte T-Shirts und Medaillen und nahm die Anmeldungen entgegen. Ich kümmerte mich um Messrad, Sprühkreide und die Startnummern.

Nach der Streckenmarkierung und dem Einkauf trafen wir alle (dreizehn) wieder zusammen, um die Startnummern zu übergeben, das Startgeld zu kassieren und die erforderlichen Informationen auszugeben. Außerdem legten wir fest, wer sich um Rundenzählung kümmert und den Verpflegungstisch beaufsichtigt. Wie sinnvoll diese Maßnahme war, zeigte sich zum Ende des Laufs, als immer mehr junge Burschen um den Tisch schlichen und Colaflaschen schnorren wollten.

Am nächsten Morgen gab es um 8:00 Uhr bereits den Frühstart für die langsameren Läufer sowie Mea, die 10 km lief. Sie sollte dann möglichst schnell nach ihrem Finish, den Verpflegungstisch übernehmen. Zwischendurch machte das Silke aus Rumänien, die am Flughafen unser Gespräch mithörte und spontan entschied, am nächsten Tag auch 10 km mit uns zu laufen. So war kontinuierlich die Rundenzählung gesichert. Die Verpflegung hatten wir auf der Terrasse unseres Hotels aufgebaut, die direkt an der Promenade lag - da der Regen zwischenzeitlich immer stärker wurde, spannte der Hotelier noch einen großen Reklamesonnenschirm auf, so dass nicht alles komplett nass wurde.
Um 9:00 Uhr startete dann das Hauptfeld auf die 22 Runden plus Auftaktstück. Auf der einen Seite war der Regen, der tw. so stark war, dass sich große Pfützen auf der Promenade bildeten, hemmend, andererseits verhinderte er, dass größere Menschenmengen auf dem Gehweg spazierten, denn es war Nationalfeiertag (103 Jahr der Befreiung von den Türken).

Durch die kurze Wendepunktstrecke gab es natürlich viele Begegnungen, so dass die mangelnden Zuschauer durch das Winken und Grüßen der Mitläufer wettgemacht wurde.

Nach 3:29 Stunden war ich als Erster im Ziel und Lauffreund Giuseppe aus Frankfurt revidierte zwischenzeitlich seine Prognose, dass ich ihn 6-mal überrunden würde. Ich habe nicht mitgezählt, aber es könnte passen. Auf jeden Fall konnte ich nach dem Zieleinlauf von unserem Zimmerbalkon die Mitläufer auf ihren letzten Runden anfeuern.
Doris und Jürgen, die den Frühstart gewählt hatten, kamen auch bald ins Ziel. Nach dem 100 MC-Gruppenzielfoto und den letzten Finishern bauten wir den Verpflegungstisch ab und sammelten den Müll ein.
Nach dem Duschen hörten wir über internet-Radio eine angenehme Fussballreportage des HSV (in Bremen), denn anders als in Montenegro im Vormonat wurde hier die BuLi nicht live im Fernsehen übertragen.
Abends versammelten sich alle 14 Teilnehmer in einem Restaurant, um beim gemeinsamen Abendessen die Siegerehrung durchzuführen. Außerdem machten wir Finisher-Fotos im Veranstaltungs-T-Shirt, tauschten Erfahrungen aus und die Planungen für die nächsten Länderpunkte begannen. Unter anderem stellte ich Renes Idee vor, im Februar 2017 innerhalb einer Woche in 3 westafrikanischen Staaten Marathon zu laufen und verteilte an die 100 Marathon Club-Mitglieder aus den Niederlanden und Finnland Einladungen zum Come together im April 2016 beim Hannover-Marathon.

Am nächsten Morgen fuhren wir weiter nach Tirana, um die Kapitale zu besichtigen. Das war mir wichtig, da mir seit  meiner Jugend die vielen Fussballqualifikationsländerspiele des DFB (1967, 71, 81, 83, 94, 97 und 2001) in Tirana gegen Albanien in Erinnerung waren. Wir besichtigten die Innenstadt mit dem niederländischen Führer unserer Lauffreunde Mea und Jaap und wurden von diesem auf den Bürgermeister von Tirana aufmerksam gemacht, der sich am Nationalfeiertag auf einem Markt unters Volk mischte. Später schauten wir uns eine (eher übersichtliche) Mall an, die allerdings eine kleine Eisbahn auf dem Dach hatte. Da wir unsere Souvenirs bereits in Durres gefunden hatten, konnten wir den Abend entspannt beim Tatort (via Internet auf dem Smartphone) ausklingen lassen und uns am nächsten Morgen nach einem üppigen Frühstück auf den Weg zum Flughafen machen.
Ach ja: die angekündigten Streiks der Lufthansa-Flugbegleiter wurden zum Glück so frühzeitig abgesagt, dass wir unsere Umbuchung des Hinflugs via Wien (nachmittags) wieder rückgängig machen konnten, um dann doch vormittags mit der LH via München zu fliegen. Zurück ging´s allerdings mit Austrian und in Wien verabschiedeten wir uns von unseren fränkischen und holländischen Lauffreunden. Auf dem Weiterflug nach Hamburg hatten wir dann Mörtel Lugner als "Stargast" mit einer jungen (was sonst!) Begleiterin an Bord, der WIDER ERWARTEN (und trotz Intervention am Gate) ganz weit hinten im Flieger sitzen musste, während wir in der ersten Reihe hinter der Business Class unsere Plätze hatten.
So, das war der Bericht vom 47. (Doris´ 46.) Länderpunkt, der trotz Widrigkeiten den Weg in unsere Sammlung gefunden hat.