Teilnehmer aus 28 Nationen (u.a. Polen, Russland, Österreich) standen am 03.05.2015 an der Startlinie des Internationalen Borneo Marathons, welcher in Kota Kinabalu (früher Jesselton), der Hauptstadt des malaysischen Bundesstaates Sabah, ausgetragen wurde.

Der Flug nach Malaysia, ein Land welches moderat-muslimisch geprägt ist, lohnte sich nicht nur um am Marathon teilzunehmen. Denn den Direktflug von Cebu nach Kota Kinabalu und zurück erhielt ich für umgerechnet 50 Euro. Bei meiner Rückankunft auf den Philippinen erhielt ich dann ein kostenfreies Visa-on-Arrival. Mit diesen 50 Euro Flugkosten lag ich damit weit unter der Gebühr für ein Extension Visa welches beim Immigration Office auf den Philippinen ausgestellt wird.

Beim Landeanflug sah ich bereits den Kinabalu, mit 4.095 Metern höchsten Berg Malaysias, welcher sich ca. 50 Kilometer von der Stadt entfernt befindet. Am Abend besuchte ich den Fischmarkt welcher durch eine große Farbenpracht der Fische gekennzeichnet ist. Ich bevorzuge zwei sehr hochwertige Spreisfische, den roten Lapu-Lapu und den Gelbflossen-Thunfisch (Yellow Fin Tuna). Der Lapu Lapu kostet dort umgerecht 1,50 Euro pro Kilogramm und diese Sorte Thunfisch 1 Euro. Man hat dort auch die Möglichkeit sich einen Fisch auszusuchen und diesen dann zubereiten zu lassen.

Die Registrierung für den Marathon war bereits Wochen vorher geschlossen worden. Dies lag daran, dass die Teilnehmerzahlen zwischen 2008 mit 529 und 2015 mit 8.700 Startern, welche sich auf die Strecken Marathon, Halbmarathon und 10 Kilometer verteilten, von den örtlichen Kapazitäten kaum noch aufgefangen werden konnten.

Der Start erfolgte neben dem Likas Stadion. Als ich mich auf den Fußballrasen setzte merkte ich bereits, dass der Rasen nass war. Die Luftfeuchtigkeit in Malaysia ist konstant sehr hoch und variiert zwischen 98 % am Morgen und rund 70 % am Nachmittag.
In Borneo herrscht fast überall ein tropisches Regenwaldklima. Der Regenwald ist der Älteste der Welt. Die hohen Temperaturen sind, aufgrund der Nähe zum Äquator, ganzjähig relativ konstant.

So hatte es auch am Start früh morgens um 03:00 Uhr bereits 29 Grad Celsius. Schon beim „Warmlaufen“ spürte ich, dass schwierige Stunden folgen sollten. Für den Marathon hatten sich 1.223 Läufer angemeldet. Und wie immer startete ich am Ende des Starterfeldes. Gezählt wurde, in diesem von der AIMS zertifizierten Marathon, die Zeit zwischen Gun-Start, also nicht die Netto-Zeit.

Vor der Startlinie straf ich Teilnehmer aus den USA, welche Tshirts mit der Aufschrift „Marathon Maniacs“ anhatten. Wir unterhielten uns kurz und ich erfuhr, dass diese Starter die „Sammelleidenschaft“ nach Kota Kinabalu gebracht hatte und sie dort ihre persönlichen Marathon-Länderlisten vervollständigen wollten.

Nach dem Start ging es durch die Straßen Kota Kinabalus. Zu Beginn waren die Straßen noch gut ausgeleuchtet aber später waren Streckenabschnitte, in denen ich meine Geschwindigkeit bewusst verlangsamte denn es war stockdunkel. Wenn dort ein Läufer vor mir gegangen wäre hätte es glatt einen Zusammenstoß gegeben. Doch gegen 06:00 Uhr wurde es dann heller und erst dann konnte ich mir ein Bild der Umgebung machen.  Unterwegs gab es ausschliesslich Wasser und ein weiteres Getränk mit welchem ich mir aber nicht den Magen verderben wollte. An zwei Punkten wurden lediglich Bananen gereicht. Bei diesem Lauf wäre, in der Nachbetrachtung, die Mitnahme eines Wasserucksacks und einer Kopflampe angebracht gewesen. Wasserstellen zur Abkühlung wurden nicht bereitgehalten.
Die Beschaffenheit der Strecke auf den gut ausgebauten Straßen ist, wenn nur die hohe Temperatur und Luftfeuchtigkeit nicht wären, eigentlich bestzeitentauglich. Ab Kilometer 37 wurde ich, obwohl gut trainiert, deutlich langsamer. Das Gefühl mit dem Gummiband, welches mich nach hinten zog und ich auf der Stelle trat, stellte sich ein. Umso erfreuter war ich, als ich dann ins Likas Stadion einlaufen konnte.

Das Ziel erreichten 976 MarathonläuferInnen. Am Ende war ich doch erstaunt, dass ich mit meiner Endzeit von 4:18:45 h den 29. Platz in der Kategorie „Veteranen“ (40 +) und insgesamt unter die 8 Prozent der Gesamtstarter beider Kategorien gelangen konnte.
Die Siegerzeit sagt im Grunde genommen schon sehr viel über den Marathon und die Bedingungen aus. Die Japanerin Azusa Nojiri siegte im Gesamteinlauf mit 3:00:04 h. Sie hat immerhin eine Bestzeit für die Marathondistanz aus dem Jahr 2012 von 2:24:57 h aufzuweisen.