Der dänische Ort Nordborg (ca. 5800 Einwohner) auf der Ostseeinsel Als veranstaltete am 28.08.2021 zum 10. Mal einen Marathonlauf. Das Jubiläum sollte eigentlich bereits 2020 stattfinden, doch durch Corona wurden die Veranstaltung und auch die Meldeliste mit den 100 MC Läufern Sabine „Schnegge“ Kühl, Klaus Bangert und Arne „Quentsch“ Franck auf dieses Jahr geschoben.

Zusammen mit dem zur Zeit leider nicht mehr aktiven 100 MC Läufer Andreas Leffler (Kaltenkirchen) waren Sabine, Klaus und Arne dort 2017 zum ersten Mal an den Start gegangen. Während Arne (3:51 Std.) und Klaus (4:29 Std.) den Lauf beendeten, stellten Andreas und Sabine damals nach der Streckenhälfte, bei der die Aktiven wieder im Start- und Zielbereich sind, das Laufen ein. Ein Jahr später lief Klaus in Nordborg die Marathondistanz erneut und verbesserte bei dieser 2018 Veranstaltung seine Zeit auf 4:24 Stunden. Arne meldete sich damals wegen Fußproblemen vor Ort vom Marathon auf den 1/8 Marathon (5,274 km) um und musste so für den kurzen Lauf insgesamt satte 31 Euro Startgeld zahlen (bezahlte Meldegebühr Marathon + Ummeldung auf den 1/8 Marathon).

Es sind ca. 230 Kilometer von Hamburg nach Nordborg. Im Nordborgsee steht das örtliche Schloss, welches zu den ältesten Schlossanlagen Dänemarks gehört. Die Firma Danfoss A/S (Wärme- und Kältetechnik/ 53 Produktionsstätten in 21 Ländern/ Umsatz 5,8 Mrd./ knapp 27000 Mitarbeiter) hat ihren Hauptsitz in Nordborg. Fast jeder Bürger von Nordborg hat heute direkt oder indirekt mit dieser Firma zu tun.

Beim Laufevent in Nordborg gibt es insgesamt immerhin 8 verschiedene Laufdistanzen (42,2/21,1 km/10km/5 km/800 Meter Kinderlauf/21,1 km walken/10 km walken/5 km walken). Die Veranstaltung wurde in den vergangenen Jahren immer beliebter und so gab es in diesem Jahr ca. 770 Anmeldungen (Marathon 80).

Die Startgebühr für den Marathon beträgt bei einer rechtzeitigen Anmeldung bis zum 1. August umgerechnet knappe 31 Euro (Nachmeldegebühr ca. 38 Euro). Der Marathon präsentiert zwei verschiedene naturschöne Halbmarathonrunden mit einigen Trailabschnitten, die für einen Teilnehmer aus dem Bundesland Schleswig-Holstein doch recht anspruchsvoll sind. Die Aktiven laufen ein Stück an der Ostsee entlang und haben einige längere Abschnitte an dem Nordborg See und dem Oldennor See. Neben der Laufstrecke stehen u.a. das hübsche Dyvig Badehotel, der Nordborg Wasserturm, das Schloss von Nordborg und die hübsche Kirche von Oksböl.

Da in der Ausschreibung der Veranstaltung ein Zeitlimit von 6 Stunden steht, war die „Schnegge“ Sabine im Vorwege doch etwas besorgt. Nach einer zufriedenstellenden Lauftrainingseinheit zusammen mit dem Quentsch am Donnerstag vor dem Nordborg Marathon, saß sie dann aber doch am Veranstaltungstag um 7 Uhr an der HolstenTherme Kaltenkirchen im Auto Richtung Dänemark. Dabei ein negativer aktueller Corontest (eigentlich nicht nötig), Impfausweis und natürlich der Personalausweis. Für Klaus und dem Quentsch sollte es nur 6 Tage nach dem dänischen Kolding Marathon die nächste Fahrt zu einem dänischen Laufevent werden.

Das Wetter war mit max. 17 Grad für Ende August doch recht kühl und somit recht läuferfreundlich. Bei bedecktem Himmel und einer Windgeschwindigkeit vom ca. 30 km/Std. aus nördlicher Richtung, kamen auch noch Windböen mit bis zu 53 km/Std. dazu, auf so etwas kann man natürlich bei einem Marathonlauf gerne verzichten. Einige Helfer saßen übrigens mit dicken Jacken, Mützen und Handschuhen an der Strecke. Die Helfer hätten mehr zu einem Marathon im November oder Dezember gepasst.

Pünktlich um 10 Uhr wurde in Nordborg der Marathon gestartet. Ruckzuck waren die drei 100 MC Läufer auf den letzten drei Plätzen. Sabine blieb 21,1 km auf der letzten Position und beendete das Rennen leider (genau wie auch im Jahr 2017) bei der Streckenhälfte nach ca. 2:50 Stunden. Die „Schnegge“ sah kaum eine Chance von einer sub 6 Stunden Endzeit und wollte die Veranstaltung nicht durch eine Zeitüberschreitung unnötig in die Länge ziehen. Auch bei einer Zeitüberschreitung hätte man sie aber wohl gewertet. So war sie bereits frisch geduscht als Klaus und der Quentsch im Ziel eintrafen. Ihren 160. Marathon/Ultra wird sie nun wohl am 12. September beim Hamburg Marathon über die Ziellinie bringen.

Der Quentsch lief mit Fotoapparat und die zahlreichen Stopps zum Fotografieren kosteten doch Zeit und Energie. Nach 2:11:14 Stunden hatte er die Halbmarathondistanz erledigt und konnte somit die zweite Runde mit einem guten Zeitpuffer angehen, denn er hatte eine 4:52 Std. Zeit für sein Hahn/Weber Spiel eingeplant. Zwischen Kilometer 32 und 40 überholte er noch vier Marathonläufer und die letzten beiden Halbmarathonläufer, die zwei Stunden nach dem Marathonstart ins Rennen gegangen waren.  Ab 1,5 Kilometern vor dem Ziel „trödelte“ er sich dann eine 4:52:06 Stunden Zeit hin und verlor dabei noch sechs Plätze. In der Ergebnisliste werden 61 Finisher gelistet. Der Quentsch liegt als letzter männlicher Teilnehmer auf Platz 58.

Klaus lief ein starkes Rennen. Nach 21,1 km lag er mit einer Zeit von 2:15:33 Stunden nur etwas über vier Minuten hinter seinem Kaltenkirchener Vereinskameraden. Bei km 40,1 (dort eine Zeitmatte) waren es 8,5 Minuten Rückstand. Doch durch die Quentsch „Trödelaktion“ zog er noch vorbei und belegte mit 4:47:44 Stunden Platz 56. Da er endlich mal wieder klar unter 5 Stunden blieb, war er mit seinem Lauf natürlich hochzufrieden. Es war sein 435. Marathon/Ultra.

Fazit: Der Nordborg Marathon ist eine sehr gut organisierte Veranstaltung auf einer recht hügeligen Strecke, die aber deutlich einfacher als der Kolding Marathon vor einer Woche zu laufen ist. Was in Nordborg leider fehlt ist Cola an den Verpflegungsständen, die alle 5 km aufgebaut sind. Es werden zwei Säfte und Wasser angeboten. Das Startgeld von 31 Euro geht völlig in Ordnung. Für weitere 20 Euro kann man sich auch noch ein Veranstaltungsfunktionsshirt kaufen. Die Helfer dieser Laufveranstaltung, bei der jeder Kilometer mit einem Schild gekennzeichnet ist, sind alle hoch motiviert. So wurden die Läufer auf der Strecke von den Helfern anfeuerten und ihnen immer wieder eine „gute Tour“ gewünscht. Die Siegerzeit von 2:55 Std. auf der anspruchsvollen Strecke ist eine klasse Leistung und wenn die letzte Teilnehmerin auf Platz 61 bei einem Zeitlimit von 6 Stunden nach 5:16 Stunden die Ziellinie bereits überläuft, dann ist man eben bei einem Marathonlauf in Dänemark. Klaus und der Quentsch planen für das Jahr 2022 einen erneuten Start beim Nordborg Marathon ein.

Fotos von Christiane Franck und dem Quentsch
 


AF (Quentsch) Nr. 311 / Nr. 61 in Dänemark

Kommentare

Submitted byKlaus.Bangert on So., 29.08.2021 - 16:43

Auch hier gilt: nächstes Jahr auf alle Fälle wieder!