250. Marathon/Ultra für Jürgen

250. Marathon / Ultra für Jürgen
Von Jürgen Klopfer

 

Läufer reisen teilweise in die Ferne, um ihren Jubiläumslauf zu absolvieren. Die Wahl für meine Nr. 250 fiel mir erstaunlich leicht und warum auch in die Ferne schweifen… wenn man eine so tolle Veranstaltung wie den Neckarufer-Marathon praktisch vor der Haustür laufen kann und dabei noch so viele bekannte Läufer dabei sind, um im Anschluss an den Lauf noch etwas zu feiern.

 

Der Plan, meinen ersten Marathon zu laufen entstand 2016. Über mehrere Strecken (6km und Halbmarathon) ermutigte mich mein damaliger Arbeitgeber, schrittweise der 42,195km Distanz näher zu kommen.

Nach dem Stuttgarter Halbmarathon kam entsprechend die Aussage: „wenn Du Dir noch zutraust, etwas weiter zu laufen, dann hast Du die Möglichkeit, Dich zum Marathon in Porto (Basis unserer Tochtergesellschaften in Portugal - am 06.11.2016) anzumelden“. Soweit so gut, das Paket klang zunächst ganz verlockend, 2 Frei-Übernachtungen in Porto und der Startplatz bezahlt. So ein Kurztrip nach Portugal ist bestimmt mal ganz nett... Zunächst trainierte ich noch relativ verhalten, schließlich gab es ja die Auswahl zwischen 42,195km und 12km und ich stand ohnehin nur auf der Warteliste. Dann kam die Email mit der Zusage – „Du bist drin“.

Ohje, wofür habe ich mich da nur angemeldet - jetzt ist Training angesagt! Als meine Vorgesetzte dann noch Wind von meinem Vorhaben bekam, war auch der Flug nach Porto finanziert und ich konnte keinen Rückzieher mehr machen, auch die 12km Distanz war damit für mich keine Option. Nach einem sehr kräftezehrenden Trainingslauf über 36km (am Neckarufer entlang) war ich plötzlich gar nicht mehr so sicher, dass ich es in Porto auch ins Ziel schaffen werde.

Die Unsicherheit war zu diesem Zeitpunkt so groß, dass ich mir 3,5 Wochen vor Porto überlegte, wie ich es wohl am besten hinbekomme, dass die Zweifel verstummen. Und so entschied ich 3 Wochen vor meinem „ersten“ Marathon sehr kurzfristig, mich beim Bottwartal-Marathon nachzumelden. Mit einer Zielzeit von 03:47:25 (mit einigen Gehpassagen :-)) waren dann meine Nerven für den Porto-Marathon beruhigt. Naiv, wie ich damals war, wunderte ich mich, weshalb ich in Porto dann fast 30 Minuten länger brauchte.

Im Februar 2018 war ich dann bei einer Veranstaltung, bei der ein anderer Läufer vom Rennsteig berichtete. Dort hatte ich ca. bei 60 km meinen ersten Kontakt mit Michael Kiene, der mir erzählte, er laufe heute seinen 643sten Marathon und er mache heute etwas langsamer, weil er in der Woche zuvor 230 km durchs Ruhrgebiet gelaufen sei. Für mich war das alles unvorstellbar und auch als ich die Angaben bald überprüft hatte, war mir nicht vorstellbar, wie man es denn schafft, jede Woche einen Marathon oder sogar noch weiter zu laufen.

Mit mehr beruflichen und privaten Herausforderungen wuchsen auch die Distanzen und 2019 lief ich zum ersten Mal die 100 km von Biel.

2020 war mein Jahr der großen Herausforderungen und ich beschloss, diese mit Sport auszugleichen. Leider fanden zu diesem Zeitpunkt keine Laufveranstaltungen statt und ich nutzte damals die erste Gelegenheit, um mich zu einem Lauf anzumelden. Mit dem Start in den Neckarlauf, am 26.08.2020 (meinem 22. M / U), ging es dann auch zum ersten Mal in eine Etappenveranstaltung…

Nach dem Finish beim Mauerweglauf 2021 startete ich eine Woche später einigermaßen erschöpft in den DeutschLandLauf 2021 (Sylt-Zugspitze) und lief im noch gleichen Jahr meinen 100. M / U beim Schwäbischen Alb-Marathon. Leider ging es im Oktober so schnell, dass ich nicht nur vergesse, die Urkunde zu bestellen und ich auch nicht darauf achte, dass auch keine der Lauf-Legenden des 100-Marathon Clubs aus der Region angemeldet ist.

2023 hatte ich mir dann den 200. Lauf nicht frühzeitig eingeplant und so fiel meiner Wahl eher ungewohnt und spontan auf den Thüringen Ultra und plane die 100 Meilen zu laufen. Leider werde ich dann von Behörden ziemlich lange aufgehalten und entscheide mich für die 100 km Distanz.

In meinen zweiten DeutschLandLauf 2023 starte ich mit mehr Lauferfahrung als 2021 und komme besser durch. Die gesamte Strecke habe ich mit Eckhardt Seher bestritten, einem sehr erfahrenen Langstrecken-Begleiter, der mich aufbaut, wenn es mir nicht so gut geht und mit dem die Strecken sehr kurzweilig werden.

 

Ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich bei all den Läufern zu bedanken, die mir in den letzten Jahren zugehört haben und mit denen ich gute Gesprächen führen durfte. Einige wenige haben mich unterwegs auch „eingesammelt“ oder „gezogen“, oder haben mir mit ihren Tipps das Ankommen ermöglicht.

Anderen durfte ich dabei helfen ihre läuferischen Ziele umzusetzen.

Dabei haben sich sehr gute Freundschaften entwickelt, die ich sehr schätze.

 

Ein herzlicher Dank geht auch an die Organisatoren und freiwilligen Helfer, die Veranstaltungen wie den Neckarufer-Marathon überhaupt möglich machen.

 

Ich freue mich darauf, Euch bald auf der Strecke zu treffe

Jürgen

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