Claudia Wehnert lief 100. M/U am Bubendey-Ufer

Beinahe hätte der 11. Leuchtfeuer Bubendey-Ufer Marathon am 7.1.2018 ohne die Jubilarin starten müssen, aber dann erschien Claudia Wehnert ja doch noch. Sie war nämlich per Schiff (HADAG-Fähre 62) angereist, was sie offenbar sonst eher selten macht und hatte auf dem Weg nach Finkenwerder via Bubendey-Ufer nicht den Knopf gedrückt, um ihren Ausstieg zu signalisieren. So machte sie halt erst noch einen Abstecher nach Finkenwerder und zurück. 

Mit Altersklasse W35 zählt die aus Stralsund stammende Lehrerin der einstigen Hamburger Gelehrtenschule Johanneum eindeutig zum "Nachwuchs" der Hamburger Vielläufer. Schaut man in die Datenbank der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung, so findet man ihre erste Eintragung erst am 27.4.2013. Diesen Lauf, die traditionsreiche Harzquerung, hat sie inzwischen fünfmal gefinisht. Bereits mit ihrem zweiten Ultramarathon, dem 55 km langen 17. Laugavegurinn von Landmannalaugar nach Húsadalur auf Island, entdeckte sie ihre Vorliebe für ausgefallene Trail-Ultras im Ausland. inzwischen umfasst ihre Sammlung u. a. den Zugspitz-Utraltrail (90 bzw. 101 km, 2015 und 2016), den Pitz Alpine Glacier Trail (AUT, 100 km, 2016), den 4° Gran Trail Collserola (ESP, 76 km, 2016), den 3. Hochkönigman Endurance Trail (AUT, 85 km, 2017), den Mozart 100 (AUT, 105 km, 2017) und den Cappadokia 110 km Ultra Trail (TUR, 2017). Beim 111 km langen Heidschnucken Ultra von Soltau nach Hamburg lief sie 2017 neuen Frauen-Streckenrekord. 2017 war überhaupt ihr bislang aktivstes und erfolgreichstes Jahr: Da lief sie mit 51 Marathons bzw. Ultras mehr derartige Distanzen als in allen früheren Jahren zusammen, wobei 20 dieser 2017er Events "Fun & Erlebnis Marathons" waren.

So war es also nur noch eine Frage von Wochen, bis endlich ihr 100. Ultra-/Marathon anstand, für den sie sich das bereits seit Jahren verlassene und devastierte Gelände zwischen dem Ober- und dem Unterfeuer Bubendey-Ufer ausgesucht hatte. Die eine Streckenhälfte zwischen Elbe und dem Becken des ehemaligen Petroleumhafen II verläuft auf einem rund 100 Jahre alten Steinpflaster zwischen jetzt brach liegenden einstigen Industrieflächen, die andere Hälfte auf einem Singletrail außerhalb der Flutschutzmauer direkt an der Elbe. Beide Abschnitte sind Pendelstrecken, so dass sich alle Läufer maximal oft treffen können und so auch an Claudias Jubiläumslauf von ihr und ihrer Eskorte mitbekamen.    

Und bekanntlich soll man Feste ja so feiern, wie sie fallen, und dies am besten möglichst lange und ausgiebig. Genau so hielten es auch Claudia und ihre beiden Eskorteure Gabi Schumacher (hatte ihren 100. M/U Ende August 2017 an der Soul Kitchen Halle gefeiert) und Ralf (lief seinen 100. M/U am 1.1.2018, also 6 Tage zuvor, auf Kaltehofe). Beide blieben bis wenige Meter vor den Ziel bei der Jubilarin und ließen ihr dann den Vortritt, indem sie "leise hinter ihr herschlichen". Dazu hatten sich alle noch anwesenden vorherigen Finisher, aber auch die noch hinter ihr laufenden Mitläufer im Ziel versammelt, um gleich als erste gratulieren zu können. 

Herzliche Glückwünsche zum 100. M/U, liebe Claudia, und willkommen im Club!