Am letzten Tag im August stand im Arne „Quentsch“ Franck Terminkalender der Nordborg Marathon auf der Ostseeinsel Als. Es sollte sein 70. Marathon im nördlichen Nachbarland Dänemark werden.
In Nordborg (ca. 5800 Einwohner/ca. 230 km von Hamburg) hatte der Quentsch 2017 (3:51 Std.) und 2021 (4:52 Std.) bereits zwei Mal den dort angebotenen Marathon unter die Laufschuhe genommen. 2018 war er auf der Marathondistanz angemeldet, musste sich aber vor Ort durch Fußprobleme auf die 1/8 Marathon Distanz ummelden, was dann insgesamt satte 31 Euro Startgeld kostete (bezahlte Marathongebühr + Ummeldung und Startgebühr auf den 1/8 Marathon).
Gab es 2017 die 100 MC Fahrgemeinschaft Klaus Bangert, Andreas Leffler (dnf), Sabine Kühl (dnf) und Quentsch, so fuhren 2018 nur Klaus Bangert und der Quentsch nach Nordborg, 2021 waren es dann Klaus Bangert, Sabine Kühl (dnf) und der Quentsch. In diesem Jahr schloss sich nun Jaqueline Hasse aus Boostedt dem Quentsch an. Gemeinsam hatten die beiden Langstreckenläufer aus dem Kreis Segeberg (Schleswig-Holstein) in Dänemark bereits Marathonläufe in Esbjerg (2020), Rödekro (2023) und Aabenraa (2023) unter die Laufschuhe genommen.
Nordborg, ganz im Norden der Insel Als (ca. 35 km lang und ca. 16 km breit/Brücke zum Festland), bietet inzwischen 10 verschiedene Läufe bei ihrem jährlichem Laufevent Ende August mit ca. 700 Meldern an. Die Startgebühr für den Marathon ist nach Anmeldedatum gestaffelt (je später, desto teurer). Die beiden deutschen Starter zahlten einen guten Monat vor dem Starttag umgerechnet je ca. 42 Euro für den doch recht anspruchsvollen Marathonlauf, der optisch auf seinen beiden unterschiedlichen Halbmarathonstrecken so einiges zu bieten hat (Schloss, Wasserturm, Kirche, hübsches Holzhotel, Streckenabschnitte an der Ostsee und an mehreren Seen).
Der Quentsch, der bei seinem letzten Auftritt in Dänemark (Aabenraa Bergmarathon) im Juni 2023 mit 5:42 Stunden den letzten Platz von 94 Finishern belegt hatte (und damit erneut das „deutsche letzten Platz Image“ in Dänemark gefestigt hatte), ist nach seiner Fuß OP im Juli 2023 seit Ende Januar 2024 wieder auf der Marathondistanz aktiv, allerdings durch weitere körperliche Probleme mit einem Mix aus „Powerschlendern“ und „Slowrunning“. Die 28 jährige Jaqueline, die 2019 ihren Premierenmarathon (HH-Öjendorf) mit dem Quentsch gelaufen war, hatte sich in den letzten Monaten dieser Quentsch Taktik bei einigen Marathonläufen angeschlossen. Zusammen wurden Zeiten im Bereich von 5:20 bis 6:00 Stunden erreicht. Da es in Nordborg ein Zeitlimit von 6 Stunden für den Marathon gab, standen die beiden Deutschen auf der hügeligen Strecke doch mit dem Startschuss bereits etwas unter Zeitdruck und waren natürlich die haushohen Favoriten für den letzten Platz.
Der Start des Marathonfeldes (ca. 40 Melder) erfolgte um 10 Uhr zusammen mit dem 1. Halbmarathonfeld (ca. 110 Melder), welches die erste Streckenhälfte des Marathons lief. Um 12 Uhr startete dann das 2. Halbmarathonfeld (nur ca. 25 Melder), welches den 2. Streckenabschnitt des Marathons lief. Der Lauf fand bei ganz leicht bewölktem Himmel und einer auf bis zu 19 Grad ansteigenden Temperatur statt. Da die Windgeschwindigkeit unter 10 km pro Stunde lag, hatte man in der Sonne (und davon gab es sehr viel) das Gefühl, die Temperatur liegt mehr so bei 25 Grad.
Nordborg hatte ihren Marathonevent etwas umgebaut. Der Start und das Ziel waren verlegt und fast die Hälfte der 2. Runde verlief anders, als bei den früheren Events.
Nach dem Start dauerte es nur knapp 500 Meter und das erste Chaos brach aus. Dort standen bereits die Wegweiser Schilder für die 2. Marathonrunde und für den 2. Halbmarathon. Also bogen eine Anzahl Marathon und Halbmarathon Läufer dort falsch ab, denn wie der Quentsch wusste, musste der Aktive an der Stelle geradeaus laufen. Warum die dort eingesetzten Helfer diesen Punkt nicht unter Kontrolle hatten, war doch etwas unverständlich. Während der nächsten Kilometer zogen so immer mal recht schnelle Läufer, die falsch abgebogen und wieder gewendet hatten, an den beiden Deutschen vorbei.
Jaqueline bei ihrem 44. Marathon/Ultra und der Quentsch liefen und gingen eine für ihre Verhältnisse recht flotte erste Runde und waren so mit der Zwischenzeit natürlich zufrieden, denn die Strecke hatte wie erwartet so einige Schwierigkeitsgrade. Nachdem die Halbmarathonläufer im Ziel waren, wurde es in Runde 2 dann doch etwas langweilig. Nachdem eine Läuferin die beiden Deutschen gleich zu Beginn der zweiten Runde überholt hatte und sich schnell entfernte, tat sich von der Positionierung gar nichts mehr. Die beiden Deutschen schleppten sich mühsam mit der Taktik Steigung gehen, Gefälle laufen, flache Abschnitt je nach körperlicher Verfassung laufen oder gehen, über die wellige Strecke und erreichten gemeinsam auf Platz 35 von 39 Marathonläufern nach 5:40:32 Stunden das Ziel. Zur Überraschung waren doch tatsächlich noch drei dänische Teilnehmer hinter den beiden Deutschen und alle Teilnehmer unter der Sollzeit von 6 Stunden.
Fazit: Eine wirklich aufwendig gestaltete naturschöne Laufveranstaltung in Dänemark. Jeder Kilometer mit einem Schild markiert. Zahlreiche hoch motivierte Helfer, die den Weg anzeigten und an den Getränkeständen arbeiteten, die alle 5 km mit Wasser, Saft und ab km 30 zusätzlich mit Cola ausgestattet waren. Bei dem sonnigen Wetter hätte man sich allerdings noch ein paar Stände mehr auf Runde 2 gewünscht. Nicht so optimal war die Streckenlänge, denn die lag überraschend nach der Streckenveränderung in diesem Jahr bei gut 43 km. Es gab eigentlich alle Möglichkeiten den Lauf genau auf 42,195 km zu planen. Das ist sicherlich noch eine Aufgabe für die 2025 Ausgabe. Auch hat das Organisationsteam wohl die Idee, im kommenden Jahr ihre zwei Halbmarathonläufe zeitlich so anzubieten, das alle Läufer des 1. Halbmarathons die Möglichkeit haben, auch beim 2. Halbmarathon an den Start zu gehen. Denn es gibt in Dänemark den 100 Halbmarathon Club und die Mitglieder sammeln schließlich auch Zähler. Die Möglichkeit auf zwei Zähler in 6 Stunden soll dann weitere Halbmarathonläufer anlocken.
Nun stehen am 8.09. (5. Schmalfelder Wohld Marathon) und am 22.09. (8. Individual Wald Marathon im Segeberger Forst) erst einmal wieder zwei kleine vom Quentsch organisierte Events im Terminkalender.
AF (Quentsch) Nr. 364 / Nr. 70 in Dänemark